Traditionsschützen und Sportschützen aus Sonthofen, Kastelbell und Eutin beim 22. Dreiländerschießen in Kastelbell mit der Armbrust

Seit 1978 gibt es den freundschaftlichen Dreikampf zwischen der königlich privilegierten Schützengesellschaft Sonthofen 1500, der Schützengilde Eutin aus Schleswig-Holstein und der Schützenkompanie Kastelbell, der im zweijährigen Rhythmus ausgetragen wird. 

Erste Kontakte nach Deutschland hatte die Musikkapelle Kastelbell aufgebaut. Daraus entwickelte sich eine 45-jährige Freundschaft mit gegenseitigen Besuchen, deren Höhepunkte das Schießen in Sonthofen mit dem Kleinkaliber Gewehr, in Eutin mit dem Vorderlader und in Kastelbell mit der Armbrust ist. 

Zum diesjährigen Schießen in Kastelbell bemühten sich wieder über 100 Schützinnen und Schützen mit der Armbrust auf einer Apfelscheibe in einer Entfernung von 10 Metern den „Zehner“ zu schaffen. Je besser der Schuss im Zentrum plaziert wird, umso eher besteht die Aussicht einen der 12 Teile des Adlers zu ergattern und auch prämiert zu werden. 4 Teile des Adlers gingen nach Sonthofen. Die Schützen waren Beate Rimmel, Anneliese Gallwitz, Adi Waibel und Thomas Frieß. Der sportliche Teil des Treffens im Kastelbeller Schulzentrum endete mit dem entscheidenden letzten Durchgang, bei dem es um den Rumpf des Adlers ging. 21 Mal ging die vom Ausrichter gestalte Freundschaftscheibe an einen Mann, der sich bis zum nächsten Treffen „Dreiländerkönig“ nennen durfte. 

Das 22. Schießen 2023 in Kastelbell wird jedoch in die Geschichte eingehen. 

Schützenhauptmann Dietmar Pixner von der Schützenkompanie Kastelbell übergab Ehrenscheibe und Titel erstmals an eine Frau, an Anneliese Gallwitz aus Sonthofen. Hier muss erwähnt werden, dass es den Frauen aus der ostholsteinischen Kreisstadt Eutin verwehrt ist, mit der Armbrust zu schießen, weil die Eutiner Schützengilde 1668 als Bruderschaft eingetragen ist, wie der wortführende Vorsteher Thorsten Nagel bei der Eröffnung in der Turnhalle der Grundschule Kastelbell erklärte. 9 Mal holten sich die Sonhofener den „Königstitel“. Das letzte Mal war es Friedrich Schulz aus Sonthofen der bei der letzten Veranstaltung den besten „Zehner“ schoss.

Das dreitägige Treffen begann am Freitag mit einem Kameradschaftsabend. Am Samstag startete der Wettkampftag mit einem traditionellen Gottesdienst mit anschließendem feierlichen Einzug zum Dorfplatz Kastelbell mit der Musikkapelle und den Schützengruppen. Am Sonntag beendete ein Ausflug aller Schützen und Begleitungen nach Glurns, eines der kleinsten Städte Europas, das mit viel Kameradschaft und Unterhaltung geprägte Festwochenende.